1946 ließ der damalige Bürgermeister der Stadt Berga eine Liste mit Namen und Häftlingsnummern anfertigen. Dadurch sind heute alle 315 Todesopfer namentlich mit Geburts- und Todestag und Herkunftsland bekannt. Der Friedhof auf dem Baderberg verwilderte mit den Jahren jedoch zusehends. Hinweise von einem Sohn und einen Enkel eines Opfers zum untragbaren Zustand der Anlage gelangten 2016 über die Botschaft des Staates Israel an den Thüringer Ministerpräsidenten. Daraufhin wurde mit der Arbeit an einer Neugestaltung des Friedhofes begonnen. Am 15. Oktober 2020 wurde der neugestaltete KZ-Häftlingsfriedhof eingeweiht. Eine jüdische Zeremonie war Teil der feierlichen und bewegenden Einweihung. Entstanden ist eine würdige Grabanlage und ein Ort des Gedenkens, des Mahnens und gegen das Vergessen.
Sommertour der Staatssekretärin für Kultur – Besuch der Gedenkstätte „Am Baderberg“ Berga/Elster
Im Rahmen ihrer Sommertour besichtigte Staatssekretärin Tina Beer am 22. Juli gemeinsam mit Bürgermeister Heinz-Peter Beyer zunächst den KZ-Häftlingsfriedhof „Am Baderberg“ in Berga/Elster. 1944 wurde in der Stadt Berga/Elster das Außenlager „Schwalbe V“ des KZ Buchenwald eingerichtet. Ca. 3.400 Gefangene sollten 18 große Tunnel im Zickraer Berg zur Errichtung einer Fabrik zur Treibstoffgewinnung ausbauen.
