In diesem Sinne war es für mich sehr wichtig, heute ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern zu setzen und zu zeigen: wir sind da, wir sehen hin, wir stehen zusammen und treten gemeinsam für ein friedliches und respektvolles Miteinander ein“, betonte die Staatssekretärin nach Verlassen des Gerichtsgebäudes.
Viele der Überlebenden hatten sich der Nebenklage angeschlossen und haben heute den Schlussvortrag der Verteidigung verfolgt. Der Angeklagte hatte den Anschlag zu Prozessbeginn vor dem Oberlandesgericht Naumburg gestanden und mit antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Verschwörungstheorien begründet.
Der Prozess läuft seit Juli vor dem OLG Naumburg, aus Platzgründen findet er jedoch in Magdeburg statt. Die Urteilsverkündung wird in zwei Wochen erwartet.
Ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern!
Staatssekretärin Tina Beer hat am 09.12.2020 in Magdeburg in ihrer Funktion als stellvertretende Beauftragte für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus am 25. Verhandlungstag im Prozess um den rechtsterroristischen Anschlag von Halle teilgenommen.„Mit meiner Teilnahme am Prozess hatte ich mir unter anderem eine Antwort auf die Frage nach dem Warum erhofft. Diese Morde konnten auch deshalb geschehen, weil die Rahmenbedingungen sie ermöglichten und niemand den Radikalisierungsprozess aufhielt. Wenn wir wissen, dass aus Worten Taten werden können, seien wir sensibilisiert; überwinden wir unsere Scheu, vielleicht auch unsere Bequemlichkeit, diskriminierende und abwertende Äußerungen einfach hinzunehmen und stellen wir uns der Diskussion.
